Eigentlich sollte ja alles besser, einfach und vor allem billiger werden. Aber inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Umbau unseres Gesundheitswesens alles andere ist, denn inzwischen gilt es als sicher, dass die Gesundheitsreform erhebliche Kosten mit sich gebracht hat.
Die Weltwirtschaftskrise hat auch vor Deutschland keinen Halt gemacht. Das bekommen wir ganz deutlich zu spüren, wenn es um das Sozialsystem geht. Sachen, die bislang für uns selbstverständlich waren, kommen nun auf den Prüfstein und müssen neu überdacht werden. Dabei wurde uns doch eigentlich während der letzten Wahlkampagne etwas ganz anderes versprochen. Da war noch von Entlastung der Patienten die Rede. Alles sollte übersichtlicher und günstiger werde. Inzwischen dürfte allen klar sein, dass daraus nichts wird. Die tatsächliche wirtschaftliche Situation lässt kaum noch einen Spielraum für Experimente. Viel realistischer sind inzwischen harte Einschnitte durch die Gesundheitsreform.
Fast jeder Versicherte hat inzwischen schon am eigenen Leib bemerkt, dass an den Ausgaben der GKV kräftig gespart wird. Gleichzeitig müssen sich Versicherte darauf einstellen, dass ihre finanziellen Belastungen durch den Zusatzbeitrag steigen werden. Die Einschnitte durch die Gesundheitsreform betreffen damit gleichzeitig die Versicherten und die Versicherer. Welche Kosten dabei noch auf jeden Einzelnen zukommen, ist bis dato ungeklärt. Laut offiziellen Berichten wird es bis zum Jahre 2013 eine Finanzierungslücke von rund 10 Milliarden Euro geben. Obwohl die Bundesregierung ihre Zuschüsse für die GKV schon von sieben Milliarden Euro auf vierzehn Milliarden Euro verdoppelt hat, scheint sich an der Lücke in der Finanzierung nicht wirklich viel zu ändern. Damit dürften die geplanten Reformen, die ein kapitalgedecktes System der Basisversorgung mit möglichen Zusatztarifen zum Inhalt hatten, erst einmal auf Eis gelegt werden. Ähnliches gilt ganz sicher auch für Bürgerversicherung. Mit dieser großen Finanzierungslücke im Hintergrund besteht derzeit kaum eine Möglichkeit auf Realisierung dieser Pläne. Stattdessen werden sich die Versicherte wohl auf weitere Einsparungen und weitere Kosten einstellen müssen.