Über kaum etwas wird derzeit mehr geklagt, als über das bestehende Gesundheitssystem in Deutschland. Überall werden die Patienten zur Kasse gebeten, da die Krankenkassen bei vielen Leistungen nicht zahlen wollen. Und auch die sogenannte Zweiklassen-Gesellschaft wird von den meisten Versicherten als extrem ungerecht empfunden.
Keine Frage, wer privat versichert ist, der kann durchaus einige Vorteile für sich verbuchen. Und das wiederum ärgert natürlich die gesetzlich Versicherten, fühlen sie sich dadurch doch erheblich benachteiligt.
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Keine langen Wartezeiten und Chefarzt-Behandlung
Einer der größten Vorteile, die privat Versicherte gegenüber den gesetzlich versicherten Patienten haben, ist der, dass sie stets einen Anspruch auf Chefarzt-Behandlung haben. Muss ein Patient beispielsweise operiert werden, so darf hier nicht der Assistenzarzt tätig werden. Der Patient profitiert im Gegenteil davon, dass ihn nur Ärzte mit einer hochwertigen Ausbildung, einer langjährigen Berufserfahrung und mit entsprechendem Karriereweg behandeln. Darüber hinaus wartet im Anschluss an die Operation natürlich auch das Einzelzimmer auf den Patienten. Auch hierauf gibt es einen Anspruch.
Doch selbst wenn es nicht zu einem Krankenhausaufenthalt kommt, ist der Patient beim Privatarzt immer sehr gut aufgehoben. Privatärzte können ihren Patienten alle erdenklichen Behandlungsmethoden zukommen lassen, ohne dass es im Anschluss daran Probleme mit der Versicherung geben wird. Bei den gesetzlichen Krankenkassen ist dies anders. Hier hat der niedergelassene Mediziner ein gewisses Kontingent, welches er während eines Quartals nicht überschreiten darf. Hält sich der Arzt nicht an diese Vorgaben, so warten Konsequenzen auf ihn. Der Nachteil für die Patienten ist jedoch, dass sie vielfach nicht mehr die Behandlung erfahren, die für ihr Leiden eventuell extrem wichtig wäre. So werden teure Medikamente gegen deutlich preiswertere ersetzt und auch kostspielige und Erfolg versprechende Therapien werden gar nicht mehr angeboten.
Darüber hinaus muss der Patient in einer Privatpraxis meist auch deutlich kürzere Wartezeiten in Kauf nehmen.
Immer mehr Privatärzte in Deutschland
Da auch die niedergelassenen Ärzte wesentlich mehr Vorteile davon haben, wenn sie privat Patienten behandeln, wundert es nicht, dass es Deutschland immer mehr Mediziner gibt, die ausschließlich Privatpatienten annehmen. Hier gibt es keine „Deckelung“ hinsichtlich des Leistungsportfolios und auch die Berechnung der Leistungen ist eine andere, als bei den Kassenpatienten.
Doch nicht jedem Versicherten ist die Möglichkeit gegeben, in die private Versicherung zu wechseln. Mal ist es beispielsweise ein zu geringes Einkommen und mal sind es gesundheitliche Faktoren, die einen Wechsel in die private Krankenversicherung unmöglich werden lassen. Steht dem Wechsel in die private Krankenversicherung diesbezüglich jedoch nichts im Wege, so darf sich der Patient im Falle eines Krankheit zumindest auf ein umfassendes Leistungsportfolio freuen.
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